Abstimmung über Thermoelement

RG500
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Abstimmung über Thermoelement

Beitrag von RG500 »

Ich will hier mal ein neues Thema eröffnen, da doch des Öfteren darüber diskutiert wird. Ich habe bei mir 4 Thermoelemente eingebaut, die die Abgastemperatur messen. Das Auswertgerät ist aber sehr unhandlich ( Beim Motorrad ) und auch nicht direkt als Interface für die MS zu verwenden. Gestern habe ich 4 IC's bestellt um die Signale zu verstärken und auszuwerten. Die Bezeichnung ist MAX6675.
Das IC gibt die Daten als serielles 24 bit Datenwort aus. Es ist kein Problem diese Daten auszuwerten. Meine erste Idee war es den MS-Extra code zu modifizieren was jedoch sehr viel Aufwand ist und ich nicht die nötige Erfahrung habe einen komplexen Code zu modifizieren. Kleinere Assemblerprogramme sind kein Problem. Meine Idee ist jetzt die Signale so zu auszuwerten ( mit einer C-Control ), dass das Ausgangssignal der C-Control wie eine Lambdasonde von der MS ausgewertet wird. Ich will diese Idee mal hier zur Diskussion stellen.
Was haltet Ihr hier davon ?
Gruss
Armin
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Beitrag von id073897 »

Wenn es eine sinnvolle Relation zwischen EGT und Lambda gibt, dann ist das sicherlich eine einsetzbare Alternative zu einer Sonde. Ich habe mich bisher kaum damit beschäftigt, aber Du bist da ja schon länger an dem Thema dran.

Soweit ich es aber weiss, ist das Verhalten ein bisschen anders als bei Lambda: maximales EGT erreicht man bei λ=1, alle anderen AFR liefern eine niedrigere EGT, so scheint es mir auch einleuchtend. Wenn es denn so wäre, dann müsstest Du das in die Kurvenform einer Sprung- oder Breitbandsonde umsetzen, und dann stellt sich das simple Problem: ist ein EGT-Wert kleiner als das Maximum nun im mageren oder im fetten Bereich?

Ich stelle mir das schwierig vor. Wüsstest Du allerdings, ob Du gerade mager oder fett fährst , dann führt Dich das maximale EGT wenigstens auf λ= 1.

Gruss,
Gunter
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Beitrag von RG500 »

Leider ist das nicht so einfach - Normalerweise müsste die Temperatur sich so verhalten aber der Sensor verhält sich anders. je höher die die Drehzahl desto höher die Temperatur . Leerlauf ca. 200 grad Vollgas 690 grad. Der Sensor hat eine Ansprechzeit von 5 Sekunden.
Ich kann mir vorstellen, dass der Sensor beim Einlasstakt ( Zweitakter ) etwas abkühlt. und bei hoher Drehzahl weniger Zeit zum Abkühlen hat. Oder hat jemand eine andere Erklärung
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Beitrag von RG500 »

Eine gute Möglichkeit wäre es die Abgasflamme auszuwerten, wie ich es mit der Colortune Zündkerze manuell mache.
Wenn die Flamme gelb ist, dann ist das Gemisch zu fett ist sie weiss ist das Gemisch zu mager ist sie dunkelblau ist das Gemisch genau richtig.
Anders ausgedrückt hell ist zu mager oder zu fett und dunkel ist genau richtig .
Die Frage ist nur ist hat die Abgasflamme die gleiche Farbe wie die Explosion ?
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Beitrag von id073897 »

RG500 hat geschrieben:je höher die die Drehzahl desto höher die Temperatur . Leerlauf ca. 200 grad Vollgas 690 grad.
Drehzahl oder Last? Dass die EGT mit der Last ansteigt, erscheint mir schlüssig. 30% der umgesetzten Energie, über den Daumen gepeilt ein ähnlicher Anteil wie in Vortrieb umgesetzt, werden durch das Abgas aus dem Motor transportiert, und da bei Volllast mehr Energie in Form von Sprit in den Motor reinwandert, muss natürlich auch mehr Energie in Form von Wärme aus dem Auslass rauswandern.

Es stellt sich die Frage, was passiert, wenn die Last/TPS steigt, aber die Drehzahl konstant bleibt, also gebremst wird. Ich denke, wenn man mal vier Kurven bei unterschiedlichen Drehzahlen und jeweils steigender Last gefahren hat, dass daraus eine Aussage getroffen werden könnte.

Gruss,
Gunter
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Beitrag von RG500 »

Meine realdaten beziehen sich auf Vergaserbetrieb.
Beim Zweitakter fährt man doch entweder Gas auf oder Gas zu.
Das war auf der Autobahn da ich da Zeit habe um auf das Messgerät zu schauen. Wenn ich Landstrasse gefahren bin war das Ergebnis bei ca 450 Grad. Aber der Vergaser ist total verschlissen und es sind keine guten Werte. Das Moped lief total besch..... .
Mit der MS habe ich nur Werte für den Leerlauf. Hier konnte ich durch abmagern bei (fast )gleicher Drehzahl die Temperatur von 200 Grad auf 300 Grad steigern. Ich werde das nochmal wiederholen mit Angabe der Flammenfarbe ( Colortune Zündkerze )
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Beitrag von id073897 »

RG500 hat geschrieben:Mit der MS habe ich nur Werte für den Leerlauf. Hier konnte ich durch abmagern bei (fast )gleicher Drehzahl die Temperatur von 200 Grad auf 300 Grad steigern.
Erscheint mir auch schlüssig. Beim Abmagern brennt das Gemisch langsamer durch, dass bedeutet, es brennt länger in den Arbeitstakt hinein. Das hätte zur Folge, dass die Abkühlung durch die Expansion fehlt und es kommt heisser in den Auslass, auch durch das verzögerte Abbrennen.

Ein gebremster Motorenprüfstand wäre hilfreich. Kauf doch mal einen :-)

Gruss,
Gunter
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Beitrag von RG500 »

Ist ein zu mageres Gemisch nicht zu heiss weil es mehr Sauerstoff enthält ? und geht deswegen nicht der Motor fest weil dann der Schmierfilm abreisst ?

Meine Frage ist ob die Abgastemperatursensoren eine Hilfe sind den Motor nicht zu verheizen ? kann ein 2-Takt Motor festgehen trotz Temperatur < 700 Grad ?
300 Grad war gaz schön mager bei 1500 RPM

Warum sagt denn keiner was zu der Idee die Abgasflammenfarbe auszuwerten ? Mit der Colortune ist das wirklich ideal ( im unteren drehzahlbereich ) Aber es ist im Brennraum
Es gibt Sensoren die Farbe auswerten können .
und ein ring mit einem Fenster vor den Krümmer zu platzieren ist auch nicht schwer. Der Sensor müsste nur etwas Abstand von den heissen Teilen haben . Ist denn die Idee so abenteuerlich ? Wenn man den Motor auf "Bunsenblau" abstimmt hat man die ideale Verbrennung .
Es ist wie eine Lambdasonde gelb ist fett blau ist ok und weiss ist zu mager
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KLAS
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Beitrag von KLAS »

nun, ich wage mal zu bezweifeln das vollständig verbranntes abgas überhaupt eine farbe hat
mit colortune siehst du ja auch nur den zustand beim zünden/verbrennen im arbeitstakt, beim ausstoßen bleibt es dunkel (was bei üblicher leerlaufdrehzahl aber schwer zu unterscheiden ist)
und die flammen die ich aus nem auspuff kenn kamen alle von unverbrantem benzin das da "nachverbrannte"
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Beitrag von id073897 »

Auch wenn ich mich jetzt auf sehr dünnem Eis bewege: meines Wissens nach sind alle Opto-Sensoren empfindlich auf infrarote Strahlung. Ich befürchte, heisses Abgas strahlt ziemlich infrarot :-)

Gruss,
Gunter
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Beitrag von RG500 »

OK dann kann man es nur im Brennraum messen also kann man das mit "normalen" Mitteln vergessen
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franksidebike
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Beitrag von franksidebike »

Hallo RG500
RG500 hat geschrieben:Ist ein zu mageres Gemisch nicht zu heiss weil es mehr Sauerstoff enthält ? und geht deswegen nicht der Motor fest weil dann der Schmierfilm abreisst ?
Geht der Motor nicht deswegen fest weil er bei zu Magerem Gemisch überhitzt?
Meine Frage ist ob die Abgastemperatursensoren eine Hilfe sind den Motor nicht zu verheizen ? kann ein 2-Takt Motor festgehen trotz Temperatur < 700 Grad ?
Ich weiß das man früher bei 2Takt Motoren mit Abgastemperaturen die Gemischeinstellung kontroliert hat, weiß aber nicht auf welchen Temperaturbereich man geachtet hat? Kann dir keiner in einem Zweitakt Forum weiter helfen?
300 Grad war gaz schön mager bei 1500 RPM

Warum sagt denn keiner was zu der Idee die Abgasflammenfarbe auszuwerten ? Mit der Colortune ist das wirklich ideal ( im unteren drehzahlbereich ) Aber es ist im Brennraum
Es gibt Sensoren die Farbe auswerten können .
und ein ring mit einem Fenster vor den Krümmer zu platzieren ist auch nicht schwer. Der Sensor müsste nur etwas Abstand von den heissen Teilen haben . Ist denn die Idee so abenteuerlich ? Wenn man den Motor auf "Bunsenblau" abstimmt hat man die ideale Verbrennung .
Es ist wie eine Lambdasonde gelb ist fett blau ist ok und weiss ist zu mager
Bist du dir sicher das Bunsenblau unter Volllast aussreichend Kühlung macht?
Frank
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Beitrag von RG500 »

Ja überhitzt weil die Verbrennung zu heiss wirdt sorry wenn ich mich unklar ausdrücke. -
-bei Vollgas wird ein fetteres Gemisch zur Kühlung benötigt aber wie fett ?
-zu dem Sensor wollte ich sagen es gibt welche mit IR Blocker. War ja nur so eine Idee
Die Temperatur werde ich auf jeden Fall mit bei dem Gamma-view einbauen .
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Beitrag von id073897 »

Ich habe mal ein bisschen gegugelt, die Ultraleichtflieger sind rege EGT-Anwender. Es scheint wohl so zu sein, wie ich vermutet habe: EGT eignet sich nur in "stabilen" Zuständen als AFR-Indikator, weil es zuviele Faktoren gibt, die EGT beeinflussen.

Ein IR-Blocker ist natürlich eine Abhilfe gegen die Einstrahlung, aber irgendwann wird der auch heiss und strahlt selbst. Nebenher muss der CCD-Chip selbst ordentlich gekühlt werden, sonst beginnt er zu rauschen, was die Signalauswertung auch nicht einfacher macht.

Bei Innovate im Forum gibt es zwei Artikel bezüglich Lambda-Sonde im Zweitakter. Das mitgerissene Öl im Abgasstrom scheint für die Sonde wohl nicht gefährlich zu sein, verfälscht aber die Messung, wenn ein Öltröpfchen auf dem Sensor landet und dort verraucht.

Gruss,
Gunter
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Beitrag von RG500 »

Gunter, Nur wenn man die Flamme sehen kann , könnte man es auswerten. DIe Kühlung ist doch kein Problem es gibt doch glasfaser damit kann man den heissen Teil vom Kaltem abtrennen. Aber sie schlägt nicht in denAuspuff. Und was zusätzliches in den Zylinderkopf einzubringen ist zuviel Aufwand.
Ich habe auch gestern noch etwas über das Thema gelesen und eien Mail an Bosch geschrieben , denke aber nicht, dass ich von Denen eine Antwort bekomme.
Die Abgasmessung macht Sinn im Leerlauf und Vollgas. Alle Seiten über Abgasmessung schreiben, dass eine längere Phase über 700 Grad schädlich ist . OK das kann man für eine Warnanzeige nutzen . Zusätzlich kann man alle 4 Zylinder zueinander messen. über 50 Grad Abweichung ist schlecht -> Fehlermeldung
Im Zweitaktforum habe ich über ein Zweitakt-Lambdasonden Adapter gelesen schaut aus als wenn er die Sonde schützen soll. Es ist eine Hülse.
Aber ich sage einfach mal ausprobieren. Eine WB Sonde ist etwas teuer aber eine alte NB Sonde könnte man ja verheizen nur so zum testen.
Gruss
Armin
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