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RotaTorque Motor braucht Steuerung

Verfasst: Mo Okt 16, 2006 12:02 pm
von Schönrock
Ich habe einen neuartigen Rotationsmotor erfunden. Er besteht aus nur 4 Unterschiedlichen Bauteilen, arbeitet nach dem 4-Takt-Prinzip und läuft Ölfrei.
Alle wichtigen Beschreibungen zu der Erfindung und zu mir stehen auf meiner privaten Homepage: http://www.rotatorque.de.
Derzeit möchte ich einen neuen zweiten Prototypen bauen und hoffe auf technische Hilfe.
Wir kann mir helfen den RotaTorque Motor mit elektronischer Zündung und Einspritzung auszurüsten. Ich bin Neuling und brauche genaue Angaben zu Sensoren, Aktuoren usw. oder wenn möglich Vororthilfe bei ersten Probeläufen. (~ Würzburg)
Der Motor hat 6 Zündungen und 6 Einspritzungen pro Umdrehung. Drehzahl sollte bis 2500 1/min gehen.


Grüße aus Ochsenfurt

Markus

Verfasst: Mo Okt 16, 2006 7:23 pm
von id073897
Interessantes und beeindruckendes Konzept. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Umsetzung!

Gruss,
Gunter

Verfasst: Mo Okt 16, 2006 9:22 pm
von Schelli
Das ist eine Geniale Idee. Und dann noch von jemaden der nicht einmal 100 km von mir weg wohnt. Halte uns bitte auf dem laufenden mit deinem Motor!

Verfasst: Mo Okt 16, 2006 9:32 pm
von Megamucke
Oh Wow, na das nenn ich doch mal nen tolles Projekt.
(da fallen mir grad tausend Aenderungsvorschlaege ein die wir mal diskutieren koennen) :D
....


In Takt/Grad/Umdrehung gedacht, waere dein Motor das Aequivalent zu einem normalen Zweitakt-Kolbenmotor.
Um genau zu sein ein 6-Zylinder Zweitakt fuer die 6-Segment Version und dementsprechend ein 12 Zylinder Zweitakt fuer den Doppelzuender.

(Geil, und das Ganze mit nur einem Laeufer) :D

Also wenn ich da jetzt gerade keinen Denkfehler drinn hab muesste die Megasquirt auch an deinem Motor problemlos funktionieren.

Die angestrebte Drehzahl von 2500 Umin waere damit auch absolut problemlos machbar.
Alles andere was so um einen Motor ringsrum passiert ist ja sowieso das Selbe.
Also Drosselklappe, Einspritzung etc.


Da du derzeit ja keine direkte Wasserkuehlung verwendest, muesste man als evtl. Ersatz dafuer die Gehaeusetemperatur erfassen.

Mehr faellt mir jetzt gerade nicht dazu ein.
Ich wuerde sagen, liess dich einfach mal in das Thema Megasquirt ein und wenn es Fragen gibt war es bisher so das unsere kleine Community hier eigentlich so gut wie immer eine Antwort findet. :D

Verfasst: Di Okt 17, 2006 5:23 pm
von Schelli
Wird es von dem Motor auch einen AUfgeladenen Prototyp geben? Der Turbolader bzw. Kompressor hat seine Vorteile im Serienmotorenbau schon oft genug bewiesen.

Verfasst: Di Okt 17, 2006 7:44 pm
von Schönrock
Hallo Schelli,

Das mit dem Aufladen kannst Du vergessen.
Hast du dir den Doppelzünder angeschaut? Der schaft rechnerisch aus 1,5 Liter Hubraum 700 Nm Drehmoment und das vibrationsfrei.
Ein Zweischeibenmotor, bei dem sich die zweite Scheibe einfach zu und abschalten läßt bringt den Motor auf 1400 Nm, Blockgewicht 65 kg.
Da kannst Du sogar das Getriebe weglassen!

Ja, Ja, alles Theorie....

aber fact ist, dass das Hubraumvolumen im Ansaugbereich größer oder kleiner sein kann wie im Arbeitsbereich. Eine mögliche Vorverdichtung ist also auch schon on board.

Grüße Markus


Wie bekomme ich ein ausreichend genaues Signal von einer Triggerscheibe die ich auf die Welle setze, wenn pro Umdrehung 6 Impulse für Zündung + Einspritzung gebraucht werden?

Verfasst: Di Okt 17, 2006 7:50 pm
von enzo
Schönrock hat geschrieben: Wie bekomme ich ein ausreichend genaues Signal von einer Triggerscheibe die ich auf die Welle setze, wenn pro Umdrehung 6 Impulse für Zündung + Einspritzung gebraucht werden?
genügende triggerpunkte? ;-) für einen otto-motor braucht es immer die zyl-zahl minus eins...z.b. für 6 zyl ein 6-1 triggerrad...

Verfasst: Di Okt 17, 2006 8:18 pm
von Schönrock
Hier kann man sehen, ich kann zwar einen neuen Verbrennungsmotor erfinden, aber von Elektronik habe ich keine Ahnung.

Sorry, ich denke ich werde noch viel Hilfe brauchen....

Markus

Verfasst: Di Okt 17, 2006 10:17 pm
von Megamucke
Ja aber wer einen Motor erfinden kann, ist auch in der Lage sich mit der Megasquirt Materie zu beschaeftigen :D

Und wir haben ja alle mal mit irgendwas angefangen.


Themawechsel:

Wie betaetigst du eigentlich die Schieber?
Mit Federn?
Ein Freund meinte heute ob es nicht besser waer die Schieber mit einer Art Nockenwelle im Inneren anzutreiben. Das koennte ihn etwas Drehzahlstabiler machen.

Verfasst: Mi Okt 18, 2006 6:31 am
von Schönrock
Guten Morgen Megamucke,

Die Trennschieber werden alleine mit Fliehkraft nach aussen gedrückt. Ich habe auch schon mit Druckluftunterstützung gearbeitet, hatte aber keine spürbaren Vorteile.

Sag deinem Freund, die Idee mit der Gleitnocke ist sehr gut. Es gibt Rotationsmotorkonzepte bei denen die Trennschieber nicht nach aussen, sondern zur Seite geschoben werden: http://www.regtech.com . Hier werden die Trennschieber komplett mechanisch geführt.

Die Fliehkraft ist abhängig vom Rotordurchmesser, Gewicht der Trennschieber und der Drehzahl. D.h. es wird immer eine untere Grenze geben, wo die Trennschieber nicht mehr richtig abdichten. Bei dem 1. Prototypen war es bei ca. 350 1/min. Das Drehzahlband wird nach oben durch die maximale Umlaufgeschwindigkeit begrenzt. Hier sind im Moment 20 m/s auf Dauer - Stand der Technik.

Markus

Ungewöhnliche Motoren - Linkliste auf der RotaTorque Page

Verfasst: Fr Dez 01, 2006 5:03 pm
von Schönrock
Hallo,

ich habe gerade meine Recherchen über ungewöhnliche Verbrennungsmotoren zu einer Linkliste zusammengefasst.
Hat jemand etwas zu ergänzen oder zu verbessern?

http://www.rotatorque.de/links/links.htm

Grüße Markus

Verfasst: Mi Dez 06, 2006 1:38 pm
von ami8break
Hallo Markus,
na sowas.
Ein Freund von mir hatte vor ein paar Jahren auch diese Idee. Der wird schön schauen wenn er deine Seiten durchliest. :) Wir haben uns das mal abends durchgedacht und das für&wider abgewogen. Am schwierigsten/teuersten/aufwändigsten/anfälligsten schien uns die Dichtung zu sein. Mazda hat das heute angeblich auch ganz gut im Griff, bzw an Graphit als SciFi-Werkstoff haben wir damals nicht gedacht.

Super Konzept jedenfalls!

Toll dass du auch eine Fa gefunden hast die dem Projekt aufgeschlossen gegenüber steht.
Wie ich an den fehlenden Fotos und deinem Eingangsposting annehme, läuft er noch nicht. Mit MS sollte das zu schaffen sein, wenn es funktioniert.

Auch wenn du anscheinend 'Fachleute' die dir nicht zustimmen verunglimpfst ein paar Bemerkungen meinerseits:

»Als erstes habe ich gleich an meine Dynamik-Vorlesung/Prüfung gedacht als wir eine Bahn so berechnen mussten dass ein darauf gleitender Gelenkstein nicht abhebt. Bin ich froh dass ich diese Bewegungsgleichungen nun nicht aus dem Ärmel schütteln muß! :)

»Bei dir kommen die Reibungskräfte in den Trennschieberflächen dazu, bzw der Überdruck an der Oberkante der Dichtung. Wenn eingepresste Luft keine Änderung/Verbesserung brachte, hoffe ich dass da nichts durchpfeift.

»Kommt Graphit mit den verkokenden Überrresten zurecht, bzw wie reagiert Graphit bei hohen Temperaturen/Druck? Nimmt die Oberfläche nicht an der Reaktion teil, bzw vereinigen sich Verbrennungsrückstände nicht innig mit dem Graphit?

»Warum der Wirkungsgrad bei deinem Konzept soviel höher sein soll verstehe ich nicht, wenn du die Leistungsdichte (Leistung/Hubraum) als Argument verwendest.
Als Basis dient der Carnot-Wirkungsgrad in dem die Temperaturen des Prozesses stehen. Wenn man annimmt dass der Innenteil etwa konstante mittlere Prozesstemperatur hat, ist sicher Potential in der unterschiedlichen Auslegung zw Ansaugen (kühl) und Verbrennen (heiss) drinnen.
Weiters schaut es aus dass die Spülverluste bei dir wegfallen, Kraftstoff besser genutzt wird.
Warum ist der Wankelmotor durstiger als vergleichbare Otto-/Dieselkonzepte? Ich habe da etwas von der ungünstigen Brennraumform, langen Flammenwegen etc im Kopf. Das würde auch dein Konzept betreffen. :(

»Maschinenbauer, insbesonders Werkstoffkundige wie du, sprechen nicht von Eisen, sondern von Stahl. :)

»@15: Je mehr Arbeitstakte du pro Umdrehung unterbringen willst, desto größer wird der Durchmesser und damit die Umfangsgeschwindigkeit der Dichtelemente, bzw Abhebeprobleme während des Arbeitens. Mir gefällt das erste Konzept mit einem Zyklus pro Umdrehung besser. Laufruhe durch 6 Arbeitstakte/Umdrehung ist eh schon der Traum für ruhigen Lauf.


Nun etwas zu deinen eigentlichen Fragen:
Im primitivsten Fall nimmst du ein Zahnrad mit 6 Zähnen (ohne Lücke) und einem Induktiv- oder Hallsensor (einfacher für MS, weil immer gleiches Rechtecksignal).
Beim 4Takter mit MS(nSExtra) heisst es 5°KW vor dem frühest möglichen ZZP. Bei dir entsprechen 360/6=60°KW_RT einem ganzen Takt (180°KW_4T) beim konventionellen 4Takter. D.h. 60/180*5=1,67°KW_RT.
MS glaubt also dass dein Motor viel schneller dreht, 3x soviel bei nmax_RT=2500U/min entspricht 7500U/min beim 4Takter.
Diese Konfiguration hatte ich das erste Jahr bei meinem 2Zylinder (wasted spark), siehe dazu bitte meine MS-Doku.
Jetzt verwende ich ein 36-1Zahnrad (EDIS von Ford). Würde man das auf deinen Motor umlegen bedeutet dass dass du ein Zahnrad mit 216 Zähnen brauchst, bei dem jeder 36ste Zahn fehlt. Bevor du dir aber deswegen graue Haare wachsen lässt, nimm die 'Primitivlösung'. Bei deiner zu erwartenden Laufruhe ist das gut genug, bei meinem Eierschüttelhuber war ein Signal pro 360°KW_4T zu wenig für optimalen Lauf bzw genaue Steuerung der Zündung.

Alles Gute für dein ambitioniertes Projekt!
»Horst

Verfasst: Mi Dez 13, 2006 1:59 pm
von Schönrock
Hallo Host,

vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag.

Sicher hatten schon viele vor mir die gleiche oder ähnliche Idee eines Rotationsmotors. Bei Recherchen fand ich die ersten Versuche mit Rotationsmotoren bereits 1906 dokumentiert. Bisher habe ich noch keinen laufenden Motor gesehen oder davon gehört, obwohl es sicher über 100 Patente zu ähnlichen Rotationsmotoren gibt. Das Thema Rotationsmotor ist sicher eine Frage der verwendeten Materialien und der Abdichtung. Ich bin von den Laufeigenschaften von Graphit überzeugt und glaube auf dem richtigen Weg zu sein.
Bei meinem ersten Prototypen hatte ich im schlecht abgestimmten Vergaser/Benzin Betrieb Probleme mit schmierigen Ablagerungen aus unverbranntem Kraftstoff und Graphitabrieb. Die Umstellung auf Gas hat das Problem beseitigt. Der verwendete Graphit hat eine Salz-Imprägnierung und wiedersteht problemlos die Temperaturen im Brennraum. Abbrand oder Ablagerungen konnte ich auch nach diversen Tests nicht feststellen.
Wenn Du wüßtest wie oft ich mir schlechtmachende, oberflächliche Kommentare aus der HKM Sektor anhören durfte würdest Du meine Einstellung gegenüber "Fachleuten" vielleicht verstehen.
Alles was anders ist, wird zunächst händeringend schlecht geredet, denn schließlich wäre man ja selbst darauf gekommen wenn es so gut wäre!
Unzählige Anschreiben an Hochschulen und Entwicker waren Umsonst. Nicht einmal eine einfache wenn auch negative Antwort darf man erwarten. Da braucht man schon eine dicke Haut!

Ich denke die Brennraumform des Wankel kann man nicht mit dam RotaTorque vergleichen. Sicher habe ich etwas mehr Oberfläche als ein HKM, aber eine 120 Grad Sichel hat der Rota nicht. Selbst wenn ich mit meinen Leistungsangaben daneben liegen sollte, so ist der Wegfall des Ventiltriebs, des Ölkreislaufs und die reduzierten Reibverluste sicher für einen Verbrauchsvorteil gut.
Noch entscheidender für mich ist die einfache, kompakte Bauform des RotaTorque und der vibrationsarme Lauf. Hier kann kein HKM kontern.
Der RotaTorque soll den Hubkolbenmotor nicht verdrängen oder ersetzen sondern ergänzen. Der Einsatz mit konstanter Drehzahl in einem Generator, KWK, APU oder überall wo es auf Gewicht, Baugröße oder Vibrationen ankommt, da soll der Rota trumpfen.

Grüße aus Ochsenfurt

Markus